Canada und Alaska 2018 2. Teil
links: Bridal Falls und rechts: Horsetail Falls
In Valdez erleben wir Nachdenkliches und gleichzeitig etwas Tolles: die Natur geht manchmal seltsame Wege. Wir sehen Tausende von sterbenden Lachsen, die es nicht schaffen, den Ort ihrer Geburt zu erreichen, um ablaichen zu können. Lachse kehren immer an ihren Geburtsort zurück, laichen dort ab und sterben dann. Hier schaffen es nun viele leider nicht, aber andere Lebewesen sichern sich dadurch ihr eigenes Leben: Möwen, Robben, Fischotter, Weißkopfseeadler, Seelöwen, Seehunde und Bären fressen sich hier die Bäuche voll.
Es gibt hier eine Fischtreppe, die die Lachse bezwingen müssen. In der "Hatchery", die sie nach der kräftezehrenden Fischtreppe erreichen, wird ihnen der Laich aus dem Bauch heraus gestrichen und die Fortpflanzung sozusagen im Brutkasten betrieben. Die jungen Lachse werden in die Freiheit entlassen und kommen nach einigen Jahren genau hier her zurück, um sich dann wiederum fortzupflanzen. Danach sterben sie. Wen dieses Thema genauer interessiert: ihr kennt ja Wikipedia.
Uns hat dieses Schauspiel aber die bisherigen "Gold-Medaillen"-Fotos beschert: eine trächtige Bärin beim Lachsfang! Davon träumt jeder Alaska-Urlauber!
Da wir ja schon erfahren hatten, dass in diesem Jahr sehr, sehr wenige Lachse in die Flüsse steigen und Herbis Angelerfolge auf Lachs gleich NULL sind, möchten wir uns frischen Lachs KAUFEN...grummel, grummel. Aber: Fehlanzeige! Es gibt nicht mal welchen zu kaufen, nur tief gefrorenen Lachs. Puh, das ist wirklich schlimm und wir machen uns viele Gedanken über die sterbende Natur. Hier erleben wir es - leider - hautnah.
02. September 2018
Endlich kann ich wieder ein wenig berichten, die Internetleitungen waren bisher grottenschlecht.
Auf der Fahrt von Glenallen in Richtung Canada erleben wir tolle Landschaften und haben super Wetter.
Am 19.08.2018 verlassen wir LEIDER LEIDER Alaska und entern nochmals den Yukon. Am Grenzübergang erzählt uns der super-nette Grenzbeamte, dass in Britisch Columbia heftige Brände wüten. Dazu aber später mehr.
Bei sommerlichem Wetter faulenzen wir zwei Tage am Kluane Lake auf einem von Bären sehr beliebten Campground, wir treffen jedoch keinen.
Am 23.08.2018 kommen wir nochmals nach.....
Die Bärenmutter wandert mit ihren Kids am Fluß entlang, keine 10 m von unserem Womo entfernt.
Nun wie versprochen ein paar Worte zu den Feuern, die hier in Britisch Columbia getobt und gewütet haben, denn jetzt haben wir ein paar nähere Informationen: es waren die zweitschlimmsten Brände in der Geschichte von Britisch Columbia, man erzählt von insgesamt 57 Feuern, es wurde für zwei Wochen der Notstand ausgerufen und viele Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Jetzt hat sich die Lage entspannt, dennoch ist viel Natur zerstört worden und viele, viele Tiere mussten sterben.
Auf dem rechten Bild ist sehr deutlich der Rauch nach den Feuern zu erkennen.
Aber nun etwas Lustiges!
Quizfrage: gibt es fliegende Mammots?
Wir finden einen wunderschönen Übernachtungsplatz direkt neben einem Fluß und bleiben bei tollem Wetter für zwei Tage. Am späten Nachmittag schwimmt ein Baum vorbei.....
....gezogen von einem Bieber!
In der Nacht...es ist Ende August!...passiert das Unglaubliche!
Der Miles Canyon bei Whitehorse bei echtem Schietwetter
Bei Carcross gibt es eine kleine Wüste:
Carcross - ein kleines Nest im Yukon
13.09.2018 Schei.....heute in genau sechs Wochen hebt unser Flieger Richtung Heimat ab! Ob wir uns freuen? NEEEIIIIIN! Noch immer gefällt es uns hier saugut, wir haben keinerlei Heimweh und auch das Leben in unserem bimo macht noch genau so viel Spaß wie am Anfang! Aber nun genug gejammert, jetzt gibt es wieder ein paar schöne Bilder für euch.
wunderschöne Landschaften im Norden von British Columbia
Wir fahren Richtung Süden, das Ziel heißt Vancouver Island. Unterwegs sehen wir wunderschöne Landschaften. Ja, das ist British Columbia, die Landschaften sind bezaubernd. Der Nachteil: es ist hier sehr bewohnt und auch von Touristen übervölkert. Klar, wir sind auch welche, aber wir lieben es halt etwas einsamer und idyllischer.
Auf Vancouver Island in der Nähe von Port Alberni finden wir bei Sommerwetter unseren Traumstellplatz am Kennedy River: einsam, ruhig, hübscher Wasserfall, grüner Fluß mit Bademöglichkeit - was wollen wir noch mehr?
Es ist so einsam hier, dass wir ohne jegliches Fremdlicht einen wunderschönen und klaren Nachthimmel beobachten können!
Eigentlich möchten wir den Pacific Rim National Park und Tofino erkunden, aber Menschenmengen und unverschämte "Strand-Zugangspreise" - in Deutschland nennt man das Kurtaxe!.... - schrecken uns ab und wir verzichten darauf. In Ucluelet, ganz in der Nähe, ist es dagegen beschaulicher und es hat eine schroffe, aber schöne Küste
In der Nähe von Campbell River unternehmen wir bei Schietwetter eine Mini-Wanderung zu den Elk Falls. Das ist ein Wasserfall, über den sogar eine sehr stabile Hängebrücke führt. Neeeee, trotzdem nix für mich, aber Herbi traut sich.
Am 10. September verlassen wir Vancouver Island, das Wetter ist zu mies, dann macht es keinen Spaß mehr. Also schnappen wir uns die nächste Fähre und machen uns ganz langsam auf den Weg Richtung Osten.
Wir durchfahren das Okanagan Valley, es ist bekannt für sein mildes Klima, seinen guten Wein, leckere Früchte und tolle Landschaft.
Dann trifft uns das Unvermeidliche: wir kommen in die totale Touri-Gegend von Jasper. Da müssen wir durch, aber es gibt auch viel Interessantes zu sehen:
Und dann kommt der Hammer: am 14.09. - in Worten am VIERZEHNTEN SEPTEMBER !!! - machen wir eine WINTER-Wanderung zu den Takakkaw Falls - bei SCHNEEFALL!
Auf dem Weg durch den Japer National Park schauen wir uns drei weitere Wasserfälle an:
Jetzt durchfahren wir die Mitte Canadas - die Provinzen Saskatchewan und Manitoba - und es ist total langweilig. Links und rechts der Straße nur abgemähte Felder, plattes Land. Dagegen ist Ostfriesland eine Berglandschaft!
Aber ein lustiges Erlebnis hatten wir: auf einem Übernachtungsplatz in der Nähe von Battleford klopft es nachts an unsere Womo-Tür - POLIZEI! Mayday....was ist nun los? Sie erklären uns, dass Camping hier verboten sei (es gibt aber kein Verbotsschild!) und wir sagen, dass wir doch nur SCHLAFEN möchten. Sie sind gnädig und erlauben uns, bis zum nächsten Morgen zu bleiben. Danke an die Royal Canadian Mountain Police. Gute Nacht.
03.10.2018 So, da sind wir endlich wieder! Wir haben die Mitte Canadas - die sogenannte Kornkammer - überstanden, es war echt ätzend, weil es nix zu sehen und zu unternehmen gibt.
Canada-Gänse
lecker? Kissenfüllungen?
Ein paar Stimmungen
Im Moment sind wir in der Provinz Québec, sie ist total französisch geprägt, die meisten Menschen KÖNNEN kein Englisch, obwohl wir doch im englischsprachigen Canada sind! Unvorstellbar, aber wahr. Die Menschen sind ANDERS, sie fahren ANDERS, die Straßen sind ANDERS, die Stromleitungen sind ANDERS, ALLES ist irgendwie ANDERS.
Und selbst die Ampeln sind einfach ANDERS:
8. Oktober 2018 Ja - es ist so - wir haben Herbst. Und Herbst bedeutet bunte Wälder und Kürbisse
Auch diese Jahreszeit hat ihren Reiz, zumal wir recht gutes Wetter haben: es ist zwar kühl, aber sonnig mit fast blauem Himmel.
Tausende von Schneegänsen sammeln sich
Im Forillon National Park auf der Gaspésie-Halbinsel - wir hatten die Hoffnung auf interessante Tiere schon aufgegeben - sehen wir.....
...eine Bärenmutti mit....
...zwei Kids!
Natürlich wollen wir Fotos und verlassen das Womo, schleichen uns an, um näher an die Familie heranzukommen. Wir sind auch ein kleines bisschen lebensmüde, denn kurz vorher hatten wir Würstchen gebraten und haben sicherlich noch danach gerochen! Bären haben eine sehr sensible Nase und wir können froh sein, dass Mutter-Bär gerade keinen Appetit auf Würstchen hatte.
Aber sie hat uns immer sehr genau beobachtet und wohl registriert, dass wir weder ihren Kids noch ihr etwas antun wollen. Und irgendwann trollen sie sich dann in den Wald....
Preisrätsel: was erkennt ihr an diesem Baumstamm?
(ein weiteres Rätsel kommt später....)
Wer von euch BEIDE Lösungen hat, der darf uns tüchtig einen ausgeben....
Indian Summer
Und nun - ihr habt es bestimmt schon erwartet - beginnt zum Schluß unserer wunderbaren Reise doch nochmal eine Katastrophe!
Wir hatten schon bemerkt, dass sowohl unser Reserverad unterm Womo als auch der linke Hinterreifen Luft verlieren. In Moncton fahren wir zu einer Reifenwerkstatt und erhalten die düstere Prognose: die Felgen sind gerissen. Schei.....
Aber der Firmenchef kennt einen "Fachmann" der die Felgen "fachmännisch" schweißen kann.
Laut "Fachmann" sind die Felgen nun besser als neu. Na, dann kann es ja weiter gehen.
Wir fahren zur Bay of Fundy....